Hyperthermie –
mit Wärme behandeln
Zürich
Hauptstandort
Hardturmstrasse 133
8005 Zürich
Hyperthermie –
mit Wärme behandeln
Hyperthermie –
mit Wärme behandeln
Die Behandlung mit Hyperthermie beruht auf einer gezielten Erwärmung des Körpers oder einzelner Körperpartien. Durch den dabei entstehenden «Hitzestress» werden die Krebszellen empfindlicher gegenüber körpereigenen Abbauprozessen, einer begleitenden Strahlenbehandlung oder Chemotherapie. Ziel der verschiedenen Hyperthermie-Verfahren ist es jedoch nicht, die Krebszellen durch die Wärme direkt abzutöten.
Hyperthermie ermöglicht die Wirksamkeit von Strahlentherapie, Chemotherapie und wahrscheinlich auch der Immuntherapien deutlich zu verstärken ohne das Risiko von Nebenwirkungen relevant zu erhöhen.
Unser Zentrum ist Gründungsmitglied des Swiss Hyperthermia Network. Alle Mitglieder dieses Netzwerks sind verpflichtet, gemäss den Qualitätsstandards der European Society for Hyperthermic Oncology (ESHO) zu behandeln.
Im 2015 gegründeten Swiss Hyperthermia Network haben sich schweizweit 15 Partnerkliniken zusammengeschlossen, um potenziellen Patientinnen und Patienten in der Schweiz einen Zugang zur Hyperthermie-Behandlung zu ermöglichen. Ziel des Netzwerkes ist eine evidenzbasierte, interdisziplinäre Indikationstellung für alle Patientinnen und Patienten. Zusammen mit unseren Partnerkliniken führen wir wöchentlich ein virtuelles Hyperthermie-Tumorboard durch.
Weitere Infos
Durch die Behandlung mit Hyperthermie erwärmt sich das bestrahlte Körpergewebe. Die Blutgefässe weiten sich und führen zu einer stärkeren Durchblutung des Tumors. So gelangen nun auch in ursprünglich schlecht durchblutete Tumoranteile grössere Mengen an Chemotherapie-Medikamenten. Dadurch kann ihre Wirkung auf Krebszellen verbessert werden, die unter normalen Temperaturen nur schlecht auf die Behandlung ansprechen würden, weil sie zum Beispiel im Inneren sehr grosser Tumoren liegen. Zudem nehmen die Krebszellen selbst bei Hitze durch ihren beschleunigten Stoffwechsel mehr Zytostatika auf. Hinzu kommt ausserdem eine Schädigung der zelleigenen Reparaturmechanismen durch die Hyperthermie.
Bei lang andauernder und/oder wiederholter Behandlung mit Hyperthermie bilden Körperzellen sogenannte Hitzeschockproteine, auch «Stresseiweisse» genannt. Diese Eiweisse wirken als Signale für die körpereigen Abwehr und aktivieren sogenannte «Killerzellen», die für den Abbau von Krebszellen zuständig sind.
Blutgefässe innerhalb von Tumoren sind oft weniger geordnet angelegt, als dies in gesundem Körpergewebe der Fall ist. Auch kann die Entwicklung der Blutgefässe bei manchen Tumoren nicht mit dem schnellen Wachstum der Krebszellen Schritt halten. Als Folge finden sich in grösseren Tumoren häufig Bereiche, die schlecht mit Sauerstoff versorgt sind. Die Krebszellen in diesen Regionen sind meist weniger anfällig für eine Strahlentherapie, reagieren aber vergleichsweise empfindlich auf eine Überwärmung. Durch die Verbindung von Hyperthermie und Bestrahlung soll somit erreicht werden, dass die Zellen, die eine Strahlentherapie überstehen, stattdessen durch die Hitze geschädigt werden – die Wirkung beider Therapien addiert/ergänzt sich. Zudem verbessert die Hyperthermie mit der Durchblutung auch die Sauerstoffversorgung des Krebsgewebes Auf diese Weise entstehen unter der Bestrahlung mehr sogenannte «Sauerstoffradikale», die Krebszellen beschädigen können. Hinzu kommt in der Folge auch hier, dass unter hohen Temperaturen die Reparaturmechanismen der Zellen versagen: Die Krebszellen können die durch die Bestrahlung und die Sauerstoffradikale entstandenen Schäden nicht mehr oder nur noch in sehr geringem Masse kompensieren und gehen zugrunde.
Im Rahmen des schweizer Hyperthermienetzwerkes beteiligt sich das ZIO am wöchentlichen Hyperthermietumorboard.
Wöchentlich am Montag, 16:30 Uhr
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Mit der lokalen Tiefenhyperthermie können lokale und regional begrenzte Tumoren behandelt werden. Dabei wird durch sogenannte Kurzwellenstrahlung für die Dauer von 60 Minuten eine Temperatur von 42 bis max. 44 Grad Celsius erzeugt. Diese Hitze löst verschiedene Reaktionen in der Krebszelle aus, die zu ihrem Untergang führen können. Gesundes Gewebe wird dabei nicht geschädigt.
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Die Behandlung erfolgt auf einem Therapiebett, das mit Auflage-Kacheln und einer Kachel-Elektrode versehen ist. Die Kachel-Elektrode und eine weitere Elektrode werden gezielt an der zu behandelnden Körperregion positioniert. Die Körperpartie zwischen den beiden Elektroden wird während der Therapie von Radiowellen mit einer Frequenz von 13,56 Megahertz durchströmt. Vor und während der Behandlung können über ein Display diverse Einstellungen vorgenommen, gesteuert und verändert werden. Ausserdem überwacht ein Computer während der Behandlung kontinuierlich alle sicherheitsrelevanten Parameter und dient zur ausführlichen Dokumentation. Die Behandlung kann jederzeit vom Patienten unterbrochen werden. In den meisten Behandlungsfällen wird die Therapie gut bis sehr gut vertragen. zu Überwärmung der Haut oder des Gewebes kommt es aufgrund von Sicherheitsmassnahmen nur sehr selten.
Im Einzelfall kann die Behandlung eines Tumors erschwert sein, der sich in unmittelbarer Nähe zu einem Hüft- oder Kniegelenksersatz befindet. Patienten mit einer gestörten Temperaturwahrnehmung können nur mit spezieller Überwachung behandelt werden. Für Patienten mit Herzschrittmachern und anderen Schrittmacher-Elektroden ist die Therapie mit lokaler Tiefenhyperthermie nur nach vorgängiger Abklärung mit dem Herzspezialisten möglich.
Ablauf der Tiefenhyperthermie
Indikationen
Die Oberflächenhyperthermie wird bei Tumoren mit einer maximalen Tiefe von 3 cm angewendet. Die meisten Patienten haben eine umfassende Behandlung von Brustkrebs (Mammakarzinom) erhalten, der gegen Chemotherapie und Hormontherapie resistent ist, haben bereits eine Bestrahlung erhalten und können nicht operiert werden. Die bösartigen Tumore werden auf 42 bis 43 Grad Celsius erhitzt, um sie auf eine niedrig dosierte Bestrahlung vorzubereiten. Die sogenannte Kombinationstherapie – mit Wärme- und Strahlentherapie – ist sehr effektiv, weil sie eine Reihe sich verstärkender Prozesse auslöst.
Weitere Infos
Erhöhte Temperatur in Tumorzellen aktiviert Stoffwechselprozesse, die die Wirkung der Bestrahlung verstärkt. Die Produktion von Reparaturenzymen wird gehemmt, während die Immunaktivität angeregt wird. Ein weiterer vorteilhafter Faktor ist, dass große Wucherungen (Neoplasien) die Wärme nicht gut ableiten, da sie weniger Blutversorgung haben. Durch die Erwärmung kollabiert der Gefäßkreislauf des Tumors. Die Vorteile der Kombinationstherapie sind mittlerweile gut dokumentiert und das Bundesamt für Gesundheit hat sie deshalb in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen.
Ablauf der Oberflächenhyperthermie
Bei der Oberflächenhyperthermie wird gezielt Wärme eingesetzt, um schädliche Krebszellen zu zerstören. Diese Behandlung beginnt in der Regel mit der Platzierung eines speziellen Geräts auf der Haut über dem betroffenen Bereich, das fokussierte Ultraschallenergie direkt auf den Tumor anwendet. Je nach Größe und Lage des Tumors kann dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden, um seine Wirksamkeit zu maximieren. Während jeder Behandlungssitzung überwachen die Ärzte in der Regel die Lebenszeichen des Patienten, um sicherzustellen, dass er gut auf die Wärme anspricht. Nach diesen Sitzungen kommt es bei den Patienten in der Regel zu einer raschen Verringerung der Tumorgröße und der Begleitsymptome wie Schmerzen und Entzündungen.
Die Oberflächenhyperthermie führen wir mit Partnerkliniken aus unserem Netzwerk durch.
Die moderate Ganzkörper-Hyperthermie ist aktuell im Gegensatz zur lokalen Oberflächen- oder Tiefenhyperthermie ein Therapieverfahren aus dem Bereich der Komplementärmedizin.
Der gesunde Körper reagiert auf krank machende Reize mit Temperaturerhöhungen bis zu hohem Fieber. Entsprechend kann auch die künstliche Erhöhung der Körpertemperatur die blockierten Selbstheilungskräfte bei chronischen und bösartigen Erkrankungen nachhaltig anregen. Bei der moderaten Ganzkörper-Hyperthermie erfolgt die Wärmezufuhr durch Infrarotstrahlung mit einem hohen Anteil an wassergefiltertem Infrarot A. Diese Strahlung dringt so tief in das Gewebe und die Unterhaut ein, dass die dabei freigesetzte Wärme vom Blut aufgenommen und im ganzen Körper verteilt werden kann. Dies geschieht über eine gleichmässige und hautverträgliche Bestrahlung.
Weitere Infos
Die moderate Ganzkörper-Hyperthermie besteht aus drei Phasen:
Ablauf der moderaten Ganzkörper-Hyperthermie
Zunächst wird der Patient mit einer Wärmedecke ausgestattet, um die Temperatur seiner Haut während der Behandlung zu kontrollieren. Sobald der Patient bequem in der Hyperthermiekammer liegt, wird die Decke allmählich auf die gewünschte Temperatur – in der Regel zwischen 37 und 42 Grad Celsius – aufgeheizt. Sobald diese optimale Temperatur erreicht ist, verbleibt der Patient je nach seinen individuellen Bedürfnissen und Zielen für einen bestimmten Zeitraum in der Kammer. Während dieses Prozesses wird der Patient von geschultem medizinischem Personal sorgfältig überwacht, um die Sicherheit und Wirksamkeit jederzeit zu gewährleisten.
Zu Gast im TOP MED sind Dr. med. Boris Hübenthal, einer der Mitgründer vom Zentrum für integrative Onkologie und seine Patientin Claudia Kessler. Bei Frau Kessler wurde 2019 ein inoperabler Pankreaskrebs diagnostiziert, der u.a. mit Hyperthermie (ab Minute 13:18) am ZIO behandelt wurde.
Die Kosten für die Tiefen- und Oberflächenhyperthermie werden für einige Indikationen laut BAG von der Grundversicherung übernommen. Die Kosten für die Ganzkörperhyperthermie werden gelegentlich von Zusatzversicherungen erstattet.
Sehen Sie hierzu auch die jeweiligen Indikationen auf dieser Seite.
Möchten Sie mehr zur Hyperthermie erfahren? Unser Team steht Ihnen gerne zur Seite und begleitet Sie.
Die Beratungen können im ZIO Zürich und Winterthur vor Ort während oder nach Ihrer Therapie stattfinden. Ebenfalls bieten wir fernmündliche (z.B. telefonische, videotelefonische) Beratungen an.
Termine für ein Beratungsgespräch können Sie direkt mit dem ZIO vereinbaren oder auch mit ihrem behandelndem Arzt am ZIO besprechen.
Tel.: +41 44 448 30 00
E-Mail
Vielen Dank für Ihre Rückmeldungen.
Dr. med. Boris Hübenthal
Ärztl. Leiter Hyperthermiezentrum
Vorstand SHN
Facharzt für Hämatologie und Onkologie
Facharzt für Innere Medizin
Dr. med. Albrecht Kretzschmar
Stellv. Ärztl. Leiter
Facharzt für Hämatologie und Onkologie
Facharzt für Innere Medizin
Dr. med. Matthias Hahn
Facharzt für Radiologie FMH
Interventionelle Radiologie
Dr. med. Stefan Brodmann
Facharzt für Radio-Onkologie
Facharzt für Innere Medizin
PD Dr. med. Günther Gruber
Facharzt für Radio-Onkologie
Dr. med. Philipp Gut
Facharzt für Radio-Onkologie
Dr. med. Marcin Sumila
Facharzt für Radio-Onkologie
Britta Bottignole
Leitung Hyperthermiepflege
Intensive Care Nurse
Dr. med. Dirk Scharr
Winterthur
Facharzt für Hämatologie und Onkologie
Facharzt für Innere Medizin
Dr. med. Michael Decker
Richterswil
Facharzt für Hämatologie und Onkologie
Facharzt für Innere Medizin
Nebenstandort mit lokoregionärer Tiefenhyperthermie
Brunngasse 6
8400 Winterthur
Nebenstandort mit Ganzkörperhyperthermie
Chrummbächliweg 2
8805 Richterswil